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Fünfzehnter Bericht

Danke!

Hallo meine Lieben! So schnell vergeht ein Jahr! Jetzt bin ich schon wieder in Deutschland und mein Jahr in Costa Rica ist vorüber. Wenn ich jetzt hier so sitze und so drüber nachdenke, verging dieses Jahr unglaublich schnell, aber andererseits ist in diesem Jahr auch so viel passiert bei mir, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass es nur ein Jahr war. Aber kurzfassend über dieses Jahr kann ich sagen: es war unglaublich! Ich fand früher die Menschen immer so klischeehaft und dachte es wäre gespielt, wenn sie über ihr Auslandsjahr sagten „Es war das beste Jahr in meinem Leben“. Ich muss ganz ehrlich sagen, mittlerweile denke ich genauso!

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Vor allem hatte ich ja noch so einen unglaublich schönen Abschluss mit meiner Familie in Costa Rica. In den letzten 3 Wochen ist meine Familie noch hergekommen um „mich abzuholen“. Zusammen sind wir dann noch herumgereist, erst in Costa Rica, dann in Mexico um eine Freundin von uns zu besuchen. In Costa Rica sind wir erst noch mal an 5 Orte gefahren, die mir besonders gut gefallen haben und ich habe meiner Familie dort gezeigt, wie ich gelebt hatte und in welchen Projekten ich war. Ich denke sehr gerne an die Zeit zurück, als ich endlich meine Familie wiedersah. Meine Mutter und meine Schwester kamen eine Woche vor meinem Vater. Als ich die beiden vom Flughafen abholte, erkannte ich meine Mutter sofort, wie sie dort mit einigen Passkontrolleuren sprach. Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit durchströmte mich sofort. Es schoss mir der Gedanke durch den Kopf, wie meine geliebte Mutter mich wieder in den Arm nahm. Kurz danach drehte sich ein großes junges Mädchen, die neben meiner Mutter stand, um und erkannte mich sofort zwischen den Menschenmengen, die vor dem Flughafen auf ihre Gäste/ Familie warteten. Es war meine Schwester, die in dem Jahr so gewachsen ist, dass ich sie von hinten gar nicht erkannt hatte. Jedoch als ich ihr Lächeln sah, schossen mir sofort die Tränen in die Augen. Als die beiden aus dem Flughafengebäude kamen, haben wir uns in die Arme geschlossen und angefangen zu weinen. Vor Freude. Und erst nach bestimmt 1 oder 2 Minuten konnten wir etwas sagen und waren überglücklich, dass wir uns wiederhatten, ich war glücklich, dass ich sie wiederhatte. Wenn ich jetzt noch an diesen Moment zurückdenke, werden meine Augen feucht! Nach meinem ganzen Jahr, was ich erlebt hatte, was ich gesehen habe, ist einfach das größte Glück dieser Erde eine Familie zu haben, in der man geliebt wird und wo man für einander da ist. Außerdem ist aufgrund der costa-ricanischen Kultur, wo die Familie einen sehr hohen Stellenwert hat, die Wichtigkeit der Familie für mich in diesem Jahr auch noch einmal gewachsen. Somit denke ich sehr gerne an diesen Moment zurück und erfreue mich jedes Mal … oder bin dankbar, dass ich so eine tolle Familie zuhause habe, die mir schließlich dieses tolle Jahr auch ermöglicht hat.

Ja, nun zu unserem Herumreisen: ich füge einige Bilder ein, die ein paar Eindrücke vermitteln sollen. Mein Vater kam aufgrund der Arbeit eine Woche später und ich habe mich sehr gefreut, dass nun die ganze Familie wieder zusammen war. Wohl nicht nur ich, sondern wir alle! Ich füge hier ein Link ein zu einem Video über unseren gemeinsamen Urlaub: 😉 https://1drv.ms/v/s!AlwL_BDcJTZDsF6QW1_zCWTWA274

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Abgesehen davon, dass ich natürlich spanisch gelernt habe und wohl reifer und erfahrener geworden bin, was die meisten ja nach so einem Jahr werden, würde ich von mir sagen: bin ich vor allem eins geworden: dankbarer. Und das zieht vielleicht auch Fröhlichkeit mit sich mit. 😊 Ich finde, wir deutschen vergessen häufig, in was für einem Luxus wir leben. Ich habe Menschen in Blechhütten leben sehen, mit Leitungswasser, welches man nicht trinken darf, die alle eng zusammenwohnen und diese Menschen sind glücklich mit dem was sie haben und dankbar, dass sie wenigstens das haben. Ich höre mich schrecklich nach Moralapostel an, aber das was ich dort gesehen habe, hat mir gezeigt, dass es auch alles einfacher geht und so lange man sich selbst nicht so hohe Anforderungen stellt, ist man deutlich glücklicher. Und wenn man einfach das Jetzt genießt und nicht immer vorausdenkt, was denn in der nächsten Woche oder dem nächsten Monat irgendwann schlimmes auf einen zukommt. Oder was wäre, wenn, … ich dies oder jenes gemacht hätte? Würde ich mich dann jetzt besser fühlen? „Hätte, Hätte Fahrradkette!“ sagt meine Oma immer! Ich habe gelernt einfach den Moment zu genießen, sich an irgendetwas Kleinem zu erfreuen und wenn es auch nur die gute Musik ist, die man gerade hört; einfach mehr ein bisschen nach dem Motto „Pura Vida“ leben! Pura Vida bedeutet „Pures Leben“ und wird in Costa Rica als Ausdruck verwendet: Genieß dein Leben! Vielleicht nimmt sich ja das der ein oder andere, der meinen Bericht ließt zu herzen und versucht sich über kleine Sachen zu erfreuen und einfach etwas mehr zu lächeln und häufiger mal jemanden ein Lächeln zu schenken und somit ein bisschen mehr Freude und Liebe in die Welt zu senden! 😉

Jetzt will ich aber aufhören mit den Moralaposteln und noch kurz berichten, wie es mir in meinen ersten Wochen in Deutschland erging. Mittlerweile bin ich auf dem besten Wege, mich wieder sehr gut einzugewöhnen. Als ich in Frankfurt damals angekommen bin und mich ein Sicherheitsbeamter auf „Typisch deutsche“ Art (mit einer harten, murmeligen, unfreundlichen Stimme) zur Passkontrolle geschickt hatte, war das erstmal eine schöne Ohrfeige aus meinem Traum „Costa Rica“ aufzuwachen, dass ich wieder in meiner Welt angekommen bin. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mit der Kühle der Deutschen erst einmal ein bisschen zu kämpfen hatte, es dann aber irgendwie als Humor genommen hatte. Irgendwie ist das ein Teil von uns Deutschen, das manchmal unfreundliche aber eher direkte. Und wenn man es nicht liebt, muss man es wenigstens mit Humor nehmen, ganz nach dem Motto: lächeln und weiter gehen! Aber ich muss sagen, das eher Bodenständige der meisten Deutschen fühlt sich überraschend heimatlich an. Und als ich danach kurz in Hamburg war, die sich für mich immer mehr wie „wirkliche Heimat“ anfühlt, habe ich den Hamburger Seebär und seinen Slang sehr ins Herz geschlossen und es hat mir geholfen, wieder mehr und mehr in Deutschland anzukommen. Und als ich dann eine Woche später wieder meine ganze Familie und unsere engen Freunde bei einer „Wiedersehensfeier“ gesehen habe, fühlt sich es langsam echt wieder schön an, in der Heimat zu sein, alle wieder zu sehen und zu merken alle denken und verhalten sich ähnlich wie ich. Ich muss sagen es ist ein unglaublich schönes Gefühl, nach so einer langen Reise, wo man doch „alleine“ war, zurück in die Heimat zu kommen. Einfach zu wissen, man hat einen Ort, wo Menschen auf einen warten, einen empfangen und ihn lieben. Wie viele Menschen haben so etwas nicht?

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Trotz alle dem würde ich so eine Reise immer wieder machen. Es war so beeindruckend, ich habe so viel gelernt über mich und über andere Menschen und andere Kulturen, von der Welt etwas gesehen und gelernt. Es war eine unglaubliche Erfahrung und ich weiß, dieses riesen Geschenk habe ich hauptsächlich meinen Eltern zu verdanken und dafür bin ich mehr als dankbar, dass ich diese tolle Erfahrung machen durfte! Dementsprechend sage ich „Tschüss“ aus meinem Costa Rica Abenteuer und belebe meinen Blog vielleicht für eine andere tolle Reise und will hiermit den letzten Teil besonders meinen Eltern, meiner Familie und meinen engen Freunden widmen: Danke! Danke, dass ihr mir diese Möglichkeit gegeben habt und noch mehr Danke, dass ich euch tolle Menschen in meinem Leben habe!

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