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Erster Bericht

So, nun bin ich jetzt schon gute 2 Wochen in Costa Rica und 2 Wochen bei meiner Gastfamilie. Schon in den ersten Tagen ist so viel passiert und ist so viel Neues auf mich zu gekommen, dass ich mich deswegen entschied, jetzt schon meinen ersten Bericht zu schreiben.

Alles hat angefangen am 27.7. um 4 Uhr am Airport San José. Nein, eigentlich schon am 26.7. mit dem leider etwas tränenreichen Abschied von meiner Familie und einigen besten Freunden. Aber schon kurz danach war alles wieder gut und ungefähr 18 Stunden später war ich mit den anderen, die über meine Organisation nach Costa Rica geflogen sind endlich da. Vom Airport sind wir dann abgeholt worden und es ging ungefähr 2 Stunden mit einem Bus hoch in die Berge (von wo man einen mega Ausblick über San José hatte), wo wir dann in einem Hotel unser „Orientierungstreffen“ hatten. Da hatten wir dann noch einmal eine kurze Einführung über Do’s und dont’s in Costa Rica, wir konnten aber auch Canopy ausprobieren und vor allem erst einmal in Ruhe ankommen.

Am Freitag sind wir dann am Nachmittag in die Innenstadt gefahren, wo uns die Gastfamilien abgeholt hatten. Da ich vorher nicht so viel Kontakt mit meiner Gastfamilie hatte, wurde ich auf dem Weg dahin echt super aufgeregt und ich muss im Nachhinein sagen, ich hatte anfangs auch echt ein Kulturschock. San José fand ich anfangs echt nicht besonders hübsch und konnte mir nicht vorstellen, hier ein Jahr auszuhalten. Weiter geht es mit den Häusern, es sind fast alles Ein-Familien-Häuser und alle haben ein „Gefängnisgitter“ davor! Außerdem hat man in den meisten Häusern echt nicht so viel Platz und man lebt deutlich einfacher als in Deutschland, zum Beispiel bei mir ist es so, ich teile mir mit meiner Gastschwester ein Zimmer und da passen unsere beiden Betten herein und unsere Nachtische und ein Schrank, den wir uns teilen und man kann noch überall hintreten, aber für mehr hat man dann auch kein Platz.

Weiter geht es, dass ich hier für den Durschnitt leider übergroß bin, zum Beispiel pass ich gerade so in das Bett rein oder (hier ist in jeder Dusche der Duschkopf fest angebracht) ich muss mich in der Dusche immer ducken. Außerdem muss ich mich jetzt auch wohl immer noch daran gewöhnen, dass einem hier häufiger Kakerlaken mit einer Größe von 2x5cm über den Weg laufen… Aber ich glaube auch daran gewöhnt man sich! Zumindest nach einiger Zeit habe ich mich an alles andere gewöhnt, wie zum Beispiel, dass man auch kein Klopapier in die Toilette werfen darf, sondern es in den Mülleimer gehört, weil sonst die Abflussrohre verstopfen. Ich habe mich auch an die Schutzgitter vor den Häusern gewöhnt und ich erfreue mich eher über die Palmen, die überall wachsen. Auch muss ich sagen, dass ich extrem Glück habe mit meiner Gastfamilie, ich habe 3 Schwestern, die alle ähnlich alt oder etwas älter sind als ich. Mit denen versteh ich mich zum Glück super! Die sind super lieb und hilfsbereit und es ist irgendwie immer lustig mit ihnen. So und wir 4 leben zusammen mit meiner Gastmutter in Curridabat, einem etwas sichereren Stadtviertel (obwohl Costa Rica nicht so gefährlich sein soll, wie andere lateinamerikanische Staaten, trotzdem sollte man (vor allem als Blonde) auf sich aufpassen). Das einzige männliche Wesen in unserer „Frauen-WG“ ist Tobi, ein kleiner Hund 😉!

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Auch wenn meine Gastmutter eigentlich im Bett liegen muss und nicht viel machen darf, weil sie vor einiger Zeit eine Operation hatte, geht sie trotzdem mit allen zur Kirche, denn da trifft man alle Freunde. Da habe ich dann zum ersten Mal einige Freunde meiner Geschwister kennen gelernt. Die sind bis jetzt

zumindest auch alle super nett (können zum Glück auch fast alle etwas Englisch) und danach sind dann auch einige mit nach Hause gekommen. Insgesamt… Irgendwie sind immer Leute oder Freunde bei uns Zuhause, genau wie die Haustür immer offen ist… Vielleicht weil die Ticos besonders gastfreundlich sind… ich weiß es noch nicht! 😉

 

So nachdem ich mich das Wochenende eingerichtet habe, ging am Montag die Sprachschule für mich los. Zum Glück hat mich Sofia, meine eine Gastschwester, am Morgen dahin begleitet. Als ich nach der Sprachschule nach Hause gekommen bin, hatte ich echt weiche Knie, denn Bus fahren ist hier zwar deutlich günstiger (ca. 50 ct) aber auch nicht so einfach wie in Deutschland. Denn hier haben die Stationen keine Namen und man kann nicht mit verfolgen, wie viele Stationen man noch fahren muss… und wenn man versucht die Stationen zu zählen, ist man sowie so raus, denn es kann auch sein, das der Bus zwischen 2 Stationen hält, wenn dort jemand aussteigen will… außerdem drückt man auch nicht auf einen Knopf um aussteigen zu wollen, sondern man zieht an einer Schnur, die von der Decke hängt und das aber auch ungefähr erst 10 m bevor man aussteigen will, dann macht der Busfahrer einmal eine Vollbremsung und man kann aussteigen… Bis ich den Dreh so raus hatte, hat das schon ungefähr 1 ½ Wochen gedauert. 😉 Naja aber so ist das mit dem Busfahren hier!

So, Dienstag hatte ich mein nächstes schönes Erlebnis. Da waren wir wegen meinem richtigen Visum bei der Behörde und ich brauchte dafür von meiner Gastmutter noch meine exakte Adresse (eine exakte Adresse lautet hier zum Beispiel übrigens: (das Stadtviertel), 600 m nördlich von der Apotheke). So und mit dem bisschen Spanisch, was ich schon gelernt hatte, wollte ich mich bedanken und bei meiner Gastmutter ausheulen, dass die in der Behörde kein Englisch konnten… leider hat genau in diesem Moment (als ich schlecht über die Behörde schrieb) der Typ auf mein Handy wegen der Adresse geguckt… danach hat er mich nicht mehr so freundlich angeguckt … uuuuups 😉

Am Mittwoch war Feiertag (ich hatte trotzdem Sprachschule) weil es üblich ist in der Nacht davor zur Kirche in Cartago zu pilgern. Da wurden wirklich die ganzen Straßen gesperrt für die Menschen, die nachts alle dahingelaufen sind. Man glaubt, wenn man in dieser Nacht eine kleine Figur, die an Maria erinnert, berührt, wird und bleibt man gesund. Daraus wurde mittlerweile ein Massenevent. 2 Schwestern sind hingelaufen, ich bin mit Monica, meiner ältesten Schwester, nur die Massen angucken gegangen…

Ja, so ging die Woche vor rüber und am Wochenende war ich das erste Mal mit meiner Familie am Strand. Freitagfrüh ging es schon los, eigentlich wollten wir um 8 los, wir kamen dann letztendlich um 9:45 los. Tia so ist das mit den Latinos… und wer mich kennt, kann sich denken, dass mir das ganz gut passt 😉 Dann sind wir da ungefähr 4 Stunden hingefahren und wie das auch zuhause ist, sobald gute Musik läuft, singen alle lautstark mit! Auf dem Weg hat sich das Klima total verändert und es wurde wärmer und viel schwüler. In so einem Klima fühlen sich auch Krokodile richtig wohl und so mussten wir einen Fluss überqueren, wo es nur von den wimmelte… aber keine Sorge eine gut ausgebaute Brücke führte darüber.

Als wir dann da waren, war ich mega erstaunt, denn obwohl alle sonst in eher einfachen Verhältnissen leben, war das Wochenendhaus mega schön, hatte viel Platz und hatte sogar einen Pool! Da hatte aber wohl die ganze Familie zusammengelegt und alle dürfen das benutzen, denn auf jeden Fall war auch die Tante und die Oma da. Und mit denen haben wir beim Ankommen Pizza selbst gemacht und unter anderem eine Ananas-Kokos-Pizza… ungewöhnlich, aber sehr lecker!

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Samstag sind wir dann endlich zum Strand gefahren, leider hatten wir nicht so super Wetter, aber es war trotzdem super schön! Ich glaube bei den Bildern, braucht man nicht mehr so viel beschreiben.

Zuhause haben wir selbst Paella gemacht und mit den ganzen Meeresfrüchten war die sooo lecker!


Sonntag haben wir vormittags den ganzen Tag am Pool verbracht, sind nachmittags zum Hafen gefahren und abends waren wir beim Sonnenuntergang wieder am Strand… an einem anderen… hier gibt es nämlich tausende Buchten und alle sehen etwas unterschiedlich aus…

So ging unser Wochenende auch zu Ende und wir sind am sehr späten Abend wieder nach Hause gefahren. Und so waren auch meine ersten 1 ½ Wochen in Costa Rica schon um… Und jetzt wo ich den Bericht fast fertig hab sind schon 2 Wochen um… Die Zeit verrennt echt!

…und bevor die Frage kommt, ob ich schon Heimweh hatte, ja in den allerersten Tagen, als ich wirklich noch komplett fremd war in der Familie und alles so komplett anders war, hatte ich mir schon gewünscht, wieder bei meiner Familie zu sein… Aber ich hatte mir geschworen das Jahr durchzuziehen und meine Gastmutter hatte mich in dem Moment sehr lieb getröstet und wir haben viel gequatscht und dann war nach einiger Zeit auch alles wieder okay. Ja und am nächsten Tag begann auch schon alles und die Zeit verrann… mal gucken wann ich dazu komme den nächsten Bericht zu schreiben wie es mir hier ergeht. 😊

Alle Bilder sind von mir oder von einem Freund (Juan Pablo Hoyos).

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12.08.2017

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